Medizinische Fakten

Die Penisvorhaut

Die Penisvorhaut ist das Lustorgan des Mannes.

Die Penisvorhaut ist eine spezialisierte Struktur mit schützenden, mechanischen, immunologischen, sexuellen und erogenen Funktionen.

Auf dem inneren Vorhautblatt, auf dem gefurchten Band und beim Frenulum (Verbindung der Vorhaut mit der Eichel) befinden sich zahlreiche Sensoren (Tastkörperchen), welche hauptsächlich die sexuell erotischen Empfindungen verursachen. Die Innenseite der Vorhaut ist empfindlicher als die Fingerspitzen und die Lippen.

Die Penisvorhaut macht 50 % der sich am Penis befindlichen Haut aus.

Bei der Amputation der Vorhaut, wird dieses empfindliche Gewebe zum grössten Teil entfernt.

Sehen Sie dazu auch den Artikel bei Wikipedia: Penisvorhaut

Der Schaden

Alle Funktionen der Penisvorhaut gehen irreversibel verloren.

Die Eichel ist nicht mehr geschützt und bildet eine Hornhautschicht.

Es fehlen die gleitenden Eigenschaften der Schleimhäute. Der Penis ist trocken. Frauen klagen daher auch, dass sie beim Geschlechtsverkehr schnell wund werden.

Die sexuell erotischen Wahrnehmungen fehlen. Entsprechend klagen auch zahlreiche Beschneidungsbetroffene, dass sie Schwierigkeiten haben, einen Orgasmus zu provozieren und sexuelle Bedürfnisse unbefriedigt bleiben.

Es bildet sich Narbengewebe, welches unflexibel ist und irritierende und schmerzhafte Empfindungen verursachen kann.

Nicht selten wird der Eingriff auch unsachgemäss ausgeführt, wodurch weitere Schädigungen entstehen: Zu viel Haut weggeschnitten, Hautbrücken, Verwachsungen, Schädigungen der Eichel, etc. Schlechte Resultate entstehen durchaus auch im medizinischen Umfeld.

Der Eingriff kann durchaus Kastrationsängste und psychische Traumata verursachen.

Es gibt auch Männer, welche sagen, dass sie mit dem «Beschnitten-Sein» kein Problem haben. Dies ist unbedingt glaubhaft, denn bekanntermassen gehen alle Menschen mit einer Schädigung und Einschränkung unterschiedlich um.

Lesen Sie dazu auch: Zirkumzision von Doc Check

«Ich spüre beim Geschlechtsverkehr gar nichts, das macht mich sehr fertig. Man hat ohne mein Einverständnis ohne Grund ein intaktes Geschlechtsorgan verstümmelt und nun bereitet mir dieses Geschlechtsorgan nur noch Probleme.»

Informationsbroschüren

Siehe auch rechte Spalte

Diese Broschüren können bei Pro Kinderrechte auf Anfrage bezogen werden: hc.ethcerrednik-orpobfsctd-105c7f@ofni

Informationen im Netz

Beschneidungen in der Schweiz

Gemäss Bundesamt für Statistik wird in den Schweizer Spitälern jährlich an durchschnittlich 2370 männlichen Kindern die Penisvorhaut amputiert (detaillierte Zahlen siehe HIER). Nicht erfasst sind alle Eingriffe, die in Kinderarztpraxen und im Privaten vorgenommen werden. Aufgrund dieser Zahlen und durch Ergebnisse von Onlinebefragungen (jungsfragen.de, lilli.ch) lässt sich schätzen, dass in der Schweiz an ca. 15 % der männlichen Kinder die Penisvorhaut amputiert wird.

Studien zeigen klar und Fachärzte und Kinderärzteverbände halten fest: Die Penisvorhaut im Kindesalter abzuschneiden ist aus strikt medizinischer Sicht nur selten notwendig. Auch hat die Amputation der Penisvorhaut keinen überzeugenden Nutzen, sie hat jedoch langfristige Nachteile, besonders im urologischen, psychologischen und sexuellen Bereich.

In der Schweiz wird die Amputation der Penisvorhaut demnach viel zu oft und ohne dringende medizinische Notwendigkeit vorgenommen.

Zudem schneiden Ärzte auf Wunsch der Eltern auch gesunden Kindern die Penisvorhaut ab. Auch wird dieser Eingriff auch im Privaten (auf dem Küchentisch) vorgenommen.

Überprüfung der Beschneidunspraxis

22. März 2024: Pro Kinderrechte Schweiz verlangt beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) mit einer Eingabe, die aktuelle Praxis der Beschneidung von männlichen Kindern sei grundlegend zu überprüfen.

Die gesamte Eingabe sehen Sie HIER

Wir informieren an dieser Stelle über Neuigkeiten:

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Vorhaut wieder herstellen?

Es ist nicht möglich, eine Vorhaut mit den ursprünglichen Empfindungsmöglichkeiten wieder herzustellen. Es gibt aber verschiedene Methoden, um die Schafthaut des Penis (siehe Grafik oben) zu dehnen, so dass die Eichel wieder mehr oder weniger bedeckt werden kann. Unter den Begriffen «Wiederherstellen der Penisvorhaut» und «foreskin restoration» finden sich im Netz viele Informationen.

Die Genitalien von Mann und Frau sind gleichwertig, beide sind gleichermassen zu schützen.

Die Geschlechtsorgane von Mann und Frau sind bloss in ihrer äusseren Erscheinungsform unterschiedlich, in ihrer grundlegenden Struktur und Anlage sind sie jedoch gleich. Männer und Frauen sind an ihrem Geschlecht genau gleich empfindlich. Daraus folgt: Die Genitalien von Mann und Frau sind gleichwertig. Das Geschlecht des Mannes ist daher ebenso schützenswert wie das Geschlecht der Frau. Es gibt keinen Grund, die Genitalien des Mannes nicht auch dem gleichen gesetzlichen Schutz zu unterstellen, wie es bei den Genitalien der Frau der Fall ist. Wir fordern daher, den Art. 124 StGB neu geschlechtsneutral zu formulieren: Das Wort «weiblich» soll gestrichen werden, damit der Artikel für alle, für männliche und weibliche Genitalien gilt.